Die Un-Unwählbare
Niemand zweifelt daran, dass Karin Keller-Sutter am 5. Dezember Bundesrätin wird. Hinter diesem sicheren Erfolg stecken eine lange Geschichte und eine grosse Verwandlung.
Ein Porträt, geschrieben gemeinsam mit Andrea Arezina und erschienen am 23. November 2018 im Onlinemagazin Republik.
Zwölf Tage noch. Dann wird Karin Keller-Sutter von ihrer Parteipräsidentin drei Küsse und einen Blumenstrauss erhalten, sie wird den Eid auf die Verfassung schwören und erstmals mit den übrigen Bundesräten für die Fotografen posieren.
Auch wenn der Nidwaldner Ständerat Hans Wicki, ihr einziger verbliebener Konkurrent, sie kurz vor der Ziellinie noch abfangen möchte: Keller-Sutter ist ununwählbar.
Wie hat sie das geschafft?
Ihr Weg in den Bundesrat scheint schnurgerade zu sein. Doch das sind nur die letzten Meter. Davor hat Karin Keller-Sutter grosse Umwege gemacht und einen entscheidenden Kurswechsel vorgenommen, wie er in der Geschichte der Schweizer Politik einmalig ist.
Vor sieben Jahren hat Keller-Sutter sich als Politikerin neu erfunden, in ihrer Themenwahl, in ihrem Stil, in ihrer Ausrichtung: Aus der resoluten Regierungsrätin wurde die kompromissfähige Ständerätin.
Die Geschichte von KKS, wie die FDP-Politikerin in Bundesbern genannt wird, ist die Geschichte einer Verwandlung. Sie zeugt von grossem politischem Instinkt und wird Keller-Sutter aller Wahrscheinlichkeit nach zur Bundesrätin machen.
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