Dennis Bühler – Journalist

Recherchen, Reportagen, Portraits, Interviews und Analysen zu Politik, Medien, Gesellschaft und Sport

Wenigstens halbwegs zur Räson gekommen

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Bild halbwegs zur Räson gekommenDer Nationalrat hat die Aufsicht über den Geheimdienst verstärkt – doch dessen neue Kompetenzen bleiben weiterhin zu weit gefasst.

Eine Analyse, erschienen am 8. September 2015 in der Südostschweiz und der Nordwestschweiz / Aargauer Zeitung.

Der Zeitgeist spielte Ueli Maurer und seinen Schlapphüten im März in die Hände: Wer kann dagegen sein, dass Dschihadisten verfolgt werden, die von der Schweiz aus operieren und womöglich auch hierzulande Anschläge planen? Wer kann verneinen, dass auch das Internet überwacht werden muss, weil es nun mal längst kein Neuland mehr ist und weil dessen Anonymität für kriminelle Machenschaften geradezu prädestiniert ist? Unter dem Eindruck des Terrors von Paris zwei Monate zuvor stimmte der Nationalrat in der Frühjahrssession einer Fassung des Nachrichtendienstgesetzes zu, die dem Nachrichtendienst des Bundes (NDB) nicht nur weitgehende neue Kompetenzen einräumt. Sondern vor allem die Aufsicht über den im Verborgenen operierenden Geheimdienst sträflich vernachlässigte.

Es schien, als erinnerten sich die Nationalräte nicht mehr an den noch nicht einmal 30 Jahre zurückliegenden Fichenskandal. Und das, obwohl nicht wenige von ihnen während des Kalten Krieges von übereifrigen Staatsbeamten, die Unterwanderung und Subversion fürchteten, bespitzelt und fichiert wurden – wie rund 900’000 weitere Personen und Organisationen.

Gestern nun ist die grosse Kammer wenigstens halbwegs zur Räson gekommen. Sie ist in der zweiten Lesung des Gesetzes in vielen strittigen Punkten auf die Linie des Ständerates eingeschwenkt, der von Anfang an reflektierter beraten und entschieden hatte. Nun ist auch der Nationalrat einverstanden, dass eine neue, unabhängige Aufsichtsbehörde prüft, ob der NDB rechtmässig, zweckmässig und wirksam handelt.

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Written by Dennis Bühler

8. September 2015 um 10:00

Veröffentlicht in Aargauer Zeitung, Die Südostschweiz

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