Tischlern für die Bühne
REQUISITEN Im Sommer, in der vorführungsfreien Zeit, wenn die Zuschauer urlauben und die Schauspieler ihre Stücke proben, wird in der Werkstatt des Hamburger Thalia-Theaters am Bühnenbild gebastelt. Ein Besuch bei den heimlichen Künstlern in der Tischlerei.
Eine Reportage, erschienen am 30. Juli 2011 in der tageszeitung.
Laut kreischt die Drechselbank. Holzstaub wirbelt, Bretter knirschen, Späne fliegen durch die Luft. In Haufen fallen sie, geräuschlos, zu Boden. Christian Griems Hände fixieren den Spindelstock, spannen ein neues Tischbein ein, fräsen es mit einer Kerbe in Form.
Ihm über die Schulter lugt Peter Bruns, der Leiter der Tischlerei des Thalia-Theaters. Stolz ist er auf seine neue Maschine, die wuchtige Drechselbank, die man extra für „Macbeth“ angeschafft hat. Im Oktober feiert die Tragödie von William Shakespeare Premiere am Hamburger Staatstheater, im großen Haus am Alstertor. Schon am 2. September aber wird sie an der Ruhrtriennale in einer alten Zeche in Gladbeck uraufgeführt. Die Zeit drängt. Wenn die Vorführungen ruhen, die Zuschauer urlauben und die Schauspieler proben, wird in der Theaterwerkstatt geschuftet.
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