Neuer Streit um Journalisten-GAV
Medienministerin Doris Leuthard fordert die Verleger auf, in den Verhandlungen um einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) mehr Gesprächsbereitschaft zu zeigen. Deren Präsident aber winkt ab. Ein Nachzug zum Interview mit Bundesrätin Leuthard, erschienen am 25. April 2015 in der Südostschweiz und der Nordwestschweiz / Aargauer Zeitung.
Hanspeter Lebrument, Präsident des Verbandes Schweizer Medien und Verleger der auch die «Südostschweiz» herausgebenden Somedia, dämpft die neu gehegte Hoffnung der Gewerkschaften auf Anfrage postwendend wieder. Es störe ihn zwar keineswegs, wenn sich Medienministerin Leuthard für einen GAV ausspreche, sagt er. Schliesslich dürfe jede Schweizer Bürgerin ihre Meinung kundtun. «Doch ein branchenweiter GAV ist schlicht und einfach nicht sinnvoll.»
Zum einen unterschieden sich die verschiedenen Verlage hinsichtlich Grösse und finanziellen Voraussetzungen viel zu stark, sagt Lebrument. «Noch wichtiger aber ist: Wir haben keinerlei Anzeichen, dass den Journalisten überhaupt etwas an einem GAV liegt.» Während seiner bis anhin gut elfjährigen Präsidentschaft habe ihn nie ein Brief oder ein Telefonat eines Journalisten erreicht, in welchen die Bedeutung eines neuen Vertrags betont worden wäre.
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