Dennis Bühler – Journalist

Recherchen, Reportagen, Portraits, Interviews und Analysen zu Politik, Medien, Gesellschaft und Sport

«Ich bin nicht so hart, wie ich auf Bildern wirke»

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Interview_Gössi_ScreenshotDie Anwärterin aufs FDP-Präsidium gilt als graue Maus. «Völlig falsch», entgegnet Petra Gössi. Im Interview äussert sie sich zum Vorwurf, sie passe besser in die SVP – und erklärt, warum sie den Volkswillen über alles stellt.

Ein Interview, erschienen am 22. Februar 2016 in der Südostschweiz sowie der Aargauer Zeitung / Nordwestschweiz.

Die Frau, die kaum jemand kennt und die trotzdem Präsidentin der FDP werden möchte, empfängt uns in ihrem Büro an bester Lage. Gleich hinter dem Bürkliplatz, einem der schönsten Orte der Stadt Zürich, berät Petra Gössi kleine und mittelgrosse Unternehmen in Fragen des Wirtschaftsrechts. Erst posiert sie auf dem Balkon für Fotos, dann nimmt die 40-jährige Schwyzerin am hölzernen Konferenztisch Platz. Auf einem Notizblock hat sie sich Stichworte notiert, die ihr wichtig sind, Botschaften, die sie platzieren will. Jedes Mal, wenn man ihr eine kritische Frage stellt, wirft sie den Kopf zurück und lacht schallend, bevor sie, wieder ganz ruhig, zur Verteidigung ansetzt. Petra Gössi wird einige Male lachen im Verlauf dieses fast zweistündigen Gesprächs.

Petra Gössi, haben Sie sich über die Berichterstattung über Sie in den letzten zwei Wochen gefreut?

Petra Gössi: Ich habe zum Glück nicht alles lesen können (lacht).

Aus Selbstschutz?

Wenn sie eine Person nicht oder kaum kennen, mutmassen Journalisten viel. In einer Zeitung habe ich gelesen, ich sei den Banken nahe und dem Finanzfilz verbunden – bloss weil ich bei einem Unternehmen arbeite, dessen Büro in der Stadt Zürich liegt. Würde ich jede Zeile lesen, die über mich geschrieben wird, ärgerte ich mich bloss. Das bringt niemandem etwas.

Sie sind – auch von unserer Zeitung – als «spröde», «langweilig» und als «unbeschriebenes Blatt» bezeichnet worden. Liegen wir Journalisten richtig?

Nein. Auf solche Adjektive kann nur jemand kommen, der mich nicht kennt.

(…)

Wie charakterisieren Sie sich denn selbst?

Ich bin leidenschaftlich, durchsetzungsstark, zuverlässig – genügt das?

Ja.

Halt, etwas ist mir noch wichtig: Ich bin ein fröhlicher Mensch. Ich bin nicht so hart, wie ich auf Bildern wirke, die mich im Parlament zeigen. Dort sehe ich immer so verbissen aus. Vermutlich, weil ich in Bern bin, um konzentriert zu arbeiten, und nicht, um herumzualbern.

Sie zeichnen das Bild einer Chrampferin, die überlegt politisiert und nicht in den Mittelpunkt drängt. Klingt nach einer perfekten Vizepräsidentin.

(Lacht). Ich dränge vielleicht nicht in den Mittelpunkt, doch ich möchte Verantwortung übernehmen. Die FDP liegt mir am Herzen. Deshalb möchte ich ihr als Präsidentin dienen.

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Written by Dennis Bühler

22. Februar 2016 um 13:00

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