König Sepps grösster Fan
Der Aargauer SVP-Nationalrat Maximilian Reimann bekennt sich zu Fifa- Präsident Blatter. Eine kommentierende Glosse, erschienen am 6. Mai 2015 in der Südostschweiz.
Die Stimme kommt aus dem Off. «Paradiesische Zustände für dubiose Machenschaften: Die Anti-Korruptions-Gesetze in der Schweiz sind lasch, die Fifa und andere Sportverbände von Steuern befreit», sagt der Sprecher des ARD-Dokumentarfilms über den Weltfussballverband und dessen Präsidenten Sepp Blatter. «Der rechtskonservative Parlamentarier Maximilian Reimann hält seit Jahrzehnten schützend die Hand über die Fifa, der er sich eng verbunden fühlt. Sie gehöre zur Schweiz wie die Alpen, sagt er, mit Sepp Blatter verbinde ihn so etwas wie eine Freundschaft.» Kurzum: «Man mag sich.»
Dann erscheint Reimann im Bild, sitzend in der Wandelhalle des Bundeshauses. Was folgt, ist ein Bekenntnis voller Verständnis und Zuneigung. «Wenn sich einer mit 79 Jahren noch einmal getraut, für vier weitere Jahre Fifa-Präsident zu sein, dann Hut ab vor diesem Mann. Dann ist er geistig wie physisch absolut top. Hut ab vor einem Typen wie Sepp Blatter, der in diesem Alter wie Adenauer oder Roland Reagan oder Napolitano aus Italien noch an der Spitze einer so wichtigen Institution steht.»
Reimann ist nicht der einzige Blatter-Bewunderer, der im am Montagabend ausgestrahlten, auf Youtube verfügbaren ARD-Film «Der verkaufte Fussball» auftritt. So bezeichnet ihn etwa Osiris Guzman – von der Fifa einst wegen Korruption suspendierter Präsident des dominikanischen Fussballverbandes – als Visionär und stellt ihn in eine Reihe mit Winston Churchill, Nelson Mandela, Abraham Lincoln, dem Papst und Mutter Theresa.
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